Interview
Fernsehinterview mit KathyLeen auf der MEX 2019 in Berlin
Frage: KathyLeen, erzähl uns bitte etwas zu Deinem Werdegang als Malerin!
Antwort: Ich hatte das Glück, mit 17 Jahren, also sehr früh, als Gastschülerin in Kalifornien bei einer sehr kunstinteressierten Familie zu landen. Dort machte ich erste Versuche mit Ölbildern und entdeckte mein Talent. Während meines Grafikdesignstudiums konnte ich dieses später mit anderen Techniken weiterentwickeln, also Aquarell, Kohle- und Tusche-zeichnungen, später auch Acryl, verschiedene Inks.
F.: Was ist Deine Message?
A.: Das kommt ganz darauf an, da die Subtexte, je nach Kategorie, ja völlig verschieden sind. Die Blumenstücke, zum Beispiel, vermitteln die Schönheit von Farben und Formen in der Natur. Die Tanzszenen stehen für Freude an der Bewegung. In ihnen scheint die Zeit förmlich stillzustehen. Den Portraits liegen häufig Fotos zugrunde, die ich zuvor mit meiner Kamera oder dem iPhone mache. Sie sollen Gefühls- und Stimmungslagen wiedergeben. Die Tierbilder sind eine Reminiszenz an einen Aufenthalt in Botswana voriges Jahr. Löwen und Leoparden, schöne, bedrohte Tierarten, die mich beeindruckt haben. Für die Zukunft habe ich mir „gemalte Geschichten“ vorgenommen. Dazu hat mich mein Lieblingslied, „Farewell, Angelina“ von Joan Baez inspiriert. Da ist jede einzelne Strophe ein surrealistisches Bild in Worten. Und damit ein Motiv für ein Gemälde.
F.: Wir sind hier auf der MEX. Daher die Frage: Was interessiert Dich an Anime?
A.: Interesse am Fremden, am Exotischen! Unter meinen Bildern sind auch Motive, die auf Japan verweisen. In meiner GEISHA sehe ich beispielsweise eine Verkörperung der berühmten OIRAN. Ein Freund hat dazu ein kleines Gedicht verfasst. Er scheint ganz verliebt in sie zu sein. Sowieso muss man auch als Künstlerin heutzutage globale Einflüsse aufnehmen, sich mit ihnen auseinandersetzen.
F.: Wie geht das konkret?
A.: Zuletzt habe ich viel mit Japantusche experimentiert. Die direkteste Verbindung verläuft aber über die Popart-Bilder, die ich zuletzt gemalt habe. Meine MANGA KITTY und die schöne BARBIE, zum Beispiel.
F.: Sag uns was zu Anime!
A.: Sie kann auch Warnung sein! Was an einer Kunstfigur als schön empfunden wird, die großen Augen, ein voller Mund, sollte uns nicht dazu verleiten, mit unnötigen Schönheitsoperationen der Natur ins Handwerk zu pfuschen.
F.: „Der Mund ist die Quelle allen Übels.“ Warum hast Du Deiner Manga-Figur dieses japanische Sprichwort in den Mund gelegt?
A.: Der Sinn ist klar. Überlege Dir, was Du sagst, bevor Du jemanden verletzt. In Zeiten von Whatsapp, Twitter und Instagram gewinnt dieses Motto besondere Aktualität, wie ich finde.
F.: KathyLeen, vielen Dank!
A.: Sehr gerne.